Stiftung Löwenbrücke unterstützt wegweisendes Projekt für mehr Sicherheit in der Therapie

Braunschweig, 27. Februar 2025 – Ein selbstfahrender Rollstuhl, der Therapeutinnen entlastet und Patientinnen mehr Sicherheit bietet, wurde mit dem renommierten Deutschen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet. Die Stiftung Löwenbrücke gratuliert dem interdisziplinären Team der FH Münster und des St.-Marien-Hospitals Marsberg zu dieser herausragenden Leistung und freut sich, dieses zukunftsweisende Projekt finanziell unterstützt zu haben.

Ein Rollstuhl, der mitdenkt

Das Projekt MoRe 2 – Mobilitätsunterstützung in der Rehabilitation verfolgt das Ziel, therapeutische Ganganalysen sicherer und effizienter zu gestalten. Patientinnen mit Gehunsicherheiten oder eingeschränkter Belastbarkeit müssen jederzeit die Möglichkeit haben, sich hinzusetzen – eine Herausforderung für Therapeutinnen, die gleichzeitig unterstützen und parallel einen Rollstuhl schieben müssen.

Hier setzt die Innovation an: Ein automatisierter Rollstuhl, der den Patient*innen selbstständig folgt und bei Bedarf zur Verfügung steht. Die Idee wurde von einem interdisziplinären Team der FH Münster, angeführt von Leon Wösting und Prof. Dr. David Hochmann, sowie dem Team des St.-Marien-Hospitals Marsberg, darunter Marion von Rüden (Ergotherapie) und Kristin Schulte (Physiotherapie), entwickelt.

„Der Rollstuhl ermöglicht es Therapeutinnen, sich voll und ganz auf die Patientinnen zu konzentrieren, anstatt sich gleichzeitig um das Manövrieren eines Rollstuhls kümmern zu müssen“, erklärt Prof. Dr. Hochmann von der FH Münster.

Von der Idee zur preisgekrönten Innovation

Die Zusammenarbeit begann im Jahr 2021 mit der gemeinsamen Suche nach einer Lösung für dieses praxisnahe Problem. Im Rahmen seines Masterstudiums in Biomedizinischer Technik entwickelte Leon Wösting eine technische Erweiterung für handelsübliche Rollstühle, die ihnen ermöglicht, autonom zu folgen.

Die Entwicklung wurde durch verschiedene Förderungen unterstützt – darunter auch durch die Stiftung Löwenbrücke, die sich für innovative Gesundheits- und Mobilitätslösungen engagiert. „Es war uns ein Anliegen, ein Projekt zu unterstützen, das in erster Linie die Patientensicherheit erhöht und dabei zusätzlich auch zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Therapeut*innen beigetragen hat“, so ein Vertreter der Stiftung.

Auszeichnung in Berlin

Die harte Arbeit des Teams zahlte sich aus: Im Februar 2025 wurde das Projekt in Berlin mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis in der Kategorie „Persönlich“ ausgezeichnet. Die Jury würdigte die Innovation als einen bedeutenden Beitrag zur Erleichterung des therapeutischen Arbeitsalltags.

„Wir wussten, dass wir nominiert sind, aber erst vor Ort wurde klar, wie stark die Konkurrenz ist“, berichtet Leon Wösting. „Umso größer war die Freude, als unser Name aufgerufen wurde.“

Bildquelle: DASP/J. Konrad Schmidt

 

Nächste Schritte: Marktreife als Ziel

Derzeit wird der Prototyp weiter optimiert, um ihn für den breiten Einsatz in Kliniken und Reha-Zentren nutzbar zu machen. „Die Auszeichnung zeigt uns, dass sich harte Arbeit auszahlt“, so Prof. Hochmann. „Nun hoffen wir auf Partner aus der Wirtschaft, um den Rollstuhl zur Marktreife zu bringen.“

Die Stiftung Löwenbrücke freut sich darauf, den weiteren Fortschritt dieser vielversprechenden Entwicklung zu verfolgen. „Unser Ziel ist es, Innovationen zu unterstützen, die das Leben von Menschen nachhaltig verbessern – und das MoRe 2 Projekt ist ein beeindruckendes Beispiel dafür“, heißt es vonseiten der Stiftung.

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