Malden ist 2012 mit einer Dysmelie geboren worden und Familie Scheffler hat sich 2013 dann das erste Mal aufgrund der räumlichen Nähe an Werner und Habermalz gewandt. Damals ging es um eine prothetische Versorgung, welche in Form einer „Patschhand“ Prothese umgesetzt wurde. Ziel war es den Ausgleich beim Krabbeln und Spielen zu ermöglichen und Malden spielerisch an eine Prothese zu gewöhnen. Malden hat diese wie viele Dysmelie Kinder aber nie wirklich akzeptiert.

Erstmals Anfang 2018 hat Malden dann den Wunsch einer „Alltagshilfe“ zum Ausgleich seiner Fehlbildung verspürt, als er wie jedes andere Kind auch Fahrrad/Laufrad fahren wollte. Seitdem arbeitet sein Vater zusammen mit Werner und Habermalz daran, die Anforderungen und Wünsche von Malden umzusetzen. Anfänglich aus schwerem V2A Stahl kam dann die Idee, den innovativen 3D Druck zu wählen. Hier jedoch mehr aus der Not heraus, da Materialbeschaffung und Bearbeitung sehr aufwändig in der Herstellung waren. Zu dem Zeitpunkt war der 3D Druck noch in den Anfängen der Orthopädietechnik und hier half der Innovationsvorsprung durch die Mitgliedschaft in der Leistungsgemeinschaft „Nowecor“. https://www.nowecor.de/Unternehmen/Werkbank https://www.youtube.com/watch?v=JLzd4_SzNcs

Seit 2019 wird Malden auch mit einer myoelektrischen Armprothese versorgt, welche seinen Ansprüchen aber leider nicht genügt. Hier ist die Technik bei der Versorgung von Kindern noch nicht so weit, das hier wirklich über ebenwürdige Ansprüche der Prothese gegenüber einem Handersatz sprechen können. Das wird vielleicht durch das Körperwachstum die Zukunft zeigen. Festzuhalten gilt, dass eine prothetische Versorgung jedoch nie wirklich die Ansprüche an die „Adaption der Lenkhilfe“ ersetzen kann. Hierzu ist immer eine Unsicherheit bei der Verriegelung der Prothese vom Anwender gegeben, sofern dieser mehr Ansprüche an sein Aktivitätsradius (Terrain) abverlangt.

Maldens Story

Maldens „ungewöhnliche“ Geschichte beginnt in seinem Fall tatsächlich mit seiner Geburt.

Das Schicksal brachte uns mit seiner Hebamme zusammen, die uns „normal“ denkende Erstlingseltern eine für uns neue, andere und alternative Denkweise angeboten hat. 

So kam Malden dann nachts in einer entspannten und wohligen Atmosphäre im Geburtshaus zur Welt. Da uns sein kleines Handikap dann doch erst einmal geschockt hat und so gar nicht in unsere „normale“ Welt passen wollte, fand Hanna (seine Hebamme) von da an schon die richtigen Worte, um uns in die nun kommende Zeit mit diesem ganz besonderen kleinen Jungen einzuführen. Sehr viele unserer heute, für uns selbstverständlich gewordenen Denk- und Sichtweisen auf die Dinge dieser Welt basieren auf den Grundlagen, die sie uns mitgegeben hat. 

So ist aus Malden das, wir hoffen, glückliche Kind geworden, das Sie kennengelernt haben. Malden ist vielseitig interessiert, so war er im Kinderchor (der sich leider aufgelöst hat) und tanzt seit einigen Jahren Hip-Hop in einer Tanzschule. Er ist sehr naturverbunden und so finden viele seiner Aktivitäten draußen statt. In der Schule ist er auf eigenen Wunsch hin, nicht vom Sportunterricht befreit, er wird dabei allerdings anders benotet. Im Alltag kennt er so gut wie keine Probleme und entwickelt Lösungen für fast alle, an die wir nie gedacht hätten. 

Sollte sich dann doch mal ein „echtes“ Problem ergeben, machen wir uns zusammen Gedanken wie man es am besten auch mit mechanischen Hilfen abstellen kann. So sind wir nach einer Werbeanzeige in der Tagespresse auf die orthopädietechnischen Versorgungsspezialisten „Werner & Habermalz“ für die prothetische Erstversorgung gestoßen. 

Zu unserem großen Glück, denn hier passte vom Anfang an alles. Zu der Versorgung mit Arm-Handprothetik gesellte sich dann die Herausforderung des Fahrradfahrens. Wir waren schnell ernüchtert über die spärlichen und nicht wirklich ansprechenden Ideen, die es dazu schon gab. Sei es das Handling, die Ästhetik oder letztendlich die Fahrsicherheit der vorhandenen Lösungen haben uns alle nicht zugesagt. So sind wir mit diesem Anliegen und konkreten Vorstellungen von Malden (damals 4 Jahre alt) zu Patrik Werner gegangen und mit einer Grundidee von Patrik Werner begann die gemeinsame Entwicklung eines adaptierbaren Lenkadapters für das Mountainbike. Nach etlichen Probefahrten und fortlaufenden, auch grundlegenden Änderungen entstand mittlerweile der in einem 3D Druck Verfahren gefertigte Prothesen-Lenkadapter.  

Malden fährt nun schon etliche Jahre und viele Kilometer mit der von uns zusammen entwickelten Hilfe und er wäre kein echtes Kind, wenn es nicht auch über Stock und Stein gehen muss. So kam für ihn schon bald nur ein Mountainbike in Frage. Vor unserem diesjährigen Sommerurlaub hat er noch kurzentschlossen seinen Freischwimmer gemacht und hat nun, mit dem ersten eigenen, das Kajakfahren für sich entdeckt. Und genau an dieser Stelle entstand die nächste Aufgabe, die nun nach einer Lösung sucht. 

Malden, mit Beschleunigungssensoren ausgestattet in einer Prüfsituation
Prüffahrrad mit der Möglichkeit gezielter Krafteinleitung für simuliertes Fahren
Die MaBel Gabel
Datenerfassung und bildgebende Darstellung der Bewegungen

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